Samstag, 18. Mai 2013

KAPITEL 6


Das W war ein klassisches New Yorker Gebäude. Flachreliefs von Elefantengesichtern zierten die Front über dem modernen gläsernen Vordach.

Mir wurde klar, dass es etwas auffällig erscheinen würde, in ein Hotel zu gehen, mit nichts weiter als einer Kleiderhülle und einer Handtasche. 
Scheiss drauf! dachte ich mir. Ich fühlte mich albern und ungezogen, als ich durch die Lobby schritt. Ich bin nicht für einen langen Aufenthalt hier. Ich bin für umwerfenden Sex hier.
Natürlich unterliess ich es, eine solche Ankündigung an der Rezeption zu machen, aber nur knapp. 
Ich fragte einen Pagen nach dem Weg zum Zimmer, lehnte jedoch sein Angebot, mich hinzuführen ab. Mit dem Aufzug fuhr ich nach oben und als ich hinaustrat und die richtige Tür erreichte, benutzte ich meinen Schlüssel um die Wow- Suite zu betreten.
Sie war wesentlich größer als meine Wohnung. Ich spazierte durchs Wohnzimmer, wo lange Sofas die Tür einrahmten. 
Eine große Anordnung von Acryl Bildern, jedes zeigte einen leuchtenden goldenen Himmel und abstrakte schwarze Baumäste, bedeckten die subtile graue Wand die im rechten Winkel zum deckenhohen Fenster war, das eine erstaunliche Aussicht auf die angrenzenden Wolkenkratzer bot.
Ich ließ meine Kleidertasche fallen und sah hinauf zur zweiten Etage, wo ich das Schlafzimmer vermutete. „Wow.“
Ich war noch nicht mal zwei Minuten an der Tür, als jemand höflich an die Tür klopfte. Als ich die Tür öffnete, stand da ein uniformierter Kellner mit einem silbernen Sektkühler und einer Flasche Champagner.
„Was ist das?“ ich trat zur Seite, um ihn eintreten zu lassen. Er trug den Champagner zur Bar. Die Flasche, die er auf der marmornen Arbeitsplatte absetzte, hatte einen langen, gläsernen Hals und mattsilberne Folie über dem Korken. Ich warf einen Blick auf das Label. Krug Clos du Mesnil. 1995.
Der Kellner lächelte, als er die Folie von der Flasche wickelte. „Mr Elwood bat darum, dass dieser Champagner bei ihrer Ankunft gebracht werden soll.“
Er hatte jemanden beauftragt, nach mir Ausschau zu halten? Raffinierter Mann.
„Ist der gut?“ Ich wusste nichts über Champagner, da ich eher Rotwein mochte.
Die Augenbrauen des Kellners hoben sich und er schmunzelte: „Oh, der ist sehr gut.“
Nachdem er gegangen war - ohne Trinkgeld anzunehmen, denn „Darum wurde sich schon gekümmert,“ - wanderte ich durch die Suite mit einem Glas in der Hand.
Das Design der Zimmer war sowohl modern als auch gemütlich, nichts zu pompöses, nichts zu Absurdes nur zum Wohl des Stils. 
Ich ging hinauf ins Loft, wo ich ein Badezimmer mit einer Dusche im europäischen Stil fand und zu meiner Überraschung ein Rasierset aus schwarzem Leder, sowie Cologne und Shampoo in handelsüblicher Größe. Das waren keine normalen Hotel Toilettenartikel.
Wohnte Neil hier? Im Schlafzimmer öffnete ich eine Schublade und spähte hinein. Darin befanden sich einige säuberlich gefaltete Kleidungsstücke und ich schloss sie schnell wieder. Ich wollte ja nicht schnüffeln. Aber offensichtlich wohnte er hier schon einige Zeit.
Ich sah auf die Uhr. Es war viertel vor sieben. Mein Magen verknotete sich vor Aufregung. Noch über eine Stunde hatte ich bevor Neil ankommen würde und ich nahm mir vor, ihn von dem Moment an, wenn er durch Tür trat, zu verführen.
Ich duschte vorsichtig, um meine Haare nicht nass zu machen, dann trocknete ich mich ab und benutzte etwas von der göttlich duftenden Hotel Lotion. Finster sah ich mir meine Frisur im Spiegel an. 
Den ganzen Tag hatte ich es in einer zerzausten Hochsteckfrisur getragen, aber es war eine Frisur für die Arbeit.
Als ich die Haarnadeln herauszog, fiel es zu meinem unglaublichen Glück in Wellen herab, die ich mit einem Lockenstab und unendlicher Geduld nicht hinbekommen hatte.
Falls es eine Schutzheilige für sexy Frisuren gab, würde ich Kerzen für sie anzünden, soviel war sicher.
Ich frischte mein Makeup auf, benutzte etwas mehr Eyeliner und statt einer blassen Lippenfarbe, entschied ich mich für das Lipgloss in der Farbe dunkler Beeren, dass ich auf dem Boden meiner Handtasche fand.
Dann zog ich mich schnell an, brachte das Badezimmer wieder in Ordnung und eilte wieder hinunter.
Vor dem Spiegel im Wohnzimmer stehend, zog ich den Saum meines kurzen Kleides, das sich an meinen Körper schmiegte wie ein Handschuh, etwas nach unten. Die weiten Ärmel flatterten an meinen Ellbogen herunter, als ich meine Haare ein letztes Mal etwas verwuschelte. Ich dachte daran zurück, wie ich vor sechs Jahren im Flughafen ausgesehen hatte. Das hier war definitiv eine Verbesserung zu fettiger Teenagerhaut und schlecht gemachten Highlights in Jeans und T- Shirt.
Ich fand einen iPod, der in einer Stereo Docking Station stand und nahm mir die Freiheit, durch die enthaltenen Musikalben zu scrollen.
Freudig überrascht, stellte ich fest, dass die Auswahl wirklich gut war - Peter Gabriel, Florence and the Machine, Damien Rice - und ich entschied mich für ein TV on the Radio Album. Ein langsamer Song füllte die ganze Suite, dank eingebauter Lautsprecher.
Nach einigem Suchen fand ich den Schalter, um die Blenden an dem Riesenfenster hinunter zu lassen. Es gab auch einen Schalter um die Beleuchtung zu dimmen, also fuhr ich das Licht herunter und positionierte mich auf der großen weißen Couch. 
Ich schob meinen Rock etwas hoch und spreizte die Beine, meine Aufmerksamkeit auf die Tür gerichtet.
Ich konnte nicht glauben, dass ich das hier tun würde. Dass es nach sechs Jahren endlich passieren würde. Nachdem ich die Hoffnung aufgegeben hatte, jemals wieder eine solch befriedigende sexuelle Erfahrung wie in meiner Nacht mit Leif zu haben.
Jeder Muskel meines Körpers spannte sich vor Erwartung an. Mein Atem steckte in meiner Brust fest, als ich meine Finger nach unten, unter die schwarze Spitze meines Slips gleiten ließ. Ich dachte an meine weiße Unterhose zurück, die ich in jener Nacht im Crown Plaza trug und musste bei dem Gedanken kichern. 
Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich diesen Mann sechs Jahre später sexuell überfallen würde, hätte ich nicht geglaubt, dass ich den Mut dazu haben würde. 
Ich schloss meine Augen und streichelte zwei Finger durch meinen Schlitz. Mein Hüften hoben sich. So gierig hatte ich auf diesen Moment gewartet, dass es sich anfühlte als ob meine Haut zu empfindlich für Berührung wäre. 
Ich stellte mir vor, was Neil beim Eintreten sehen würde und erinnerte mich an den unverhüllten Genuss in seinen Augen, als er unser beide Hände auf meinem Körper beobachtet hatte.
In meinem Bauch flatterten Schmetterling. Was, wenn er das unerfahrene Mädchen von damals erwartete, dass davor nur Sex mit fummelnden Teenagerjungs gehabt hatte?
Was, wenn er hier ankam und ihn meine Initiative abtörnte? Immerhin hatte er meine Naivität damals so anziehend gefunden.
Ach, sei still! schalt ich mich selbst. Würdest du wirklich mit einem Typen ficken wollen, der dich nur wegen sexueller Unerfahrenheit haben wollte? Nein, denn das wäre wirklich bizarr.
Das war ein gutes Argument, musste ich zugeben.
Meine Fingerspitzen umkreisten meine Klitoris und ein zitternder Atemzug ging über meine Lippen. Mein Fleisch fühlte sich heiss und schwer an und ich umschloss meine Vagina, ließ meine Finger in die feuchten Falten gleiten.
Die Tür öffnete sich mit einem Klicken und das Gewicht meines Verlangens wurde zu einem elektrischen Strom. Meine Lungen krampften, meine Glieder bebten. Ich öffnete meine Augen und ein leichtes Raunen entglitt mir, als ich Neil da stehen sah. Er schloss die Tür und ließ seine Aktentasche fallen. Sein Blick hielt meinen, während er auf mich zu kam, mit seinem langen schwarzen Mantel und den Lederhandschuhen. Ich weiß nicht, wie ich den Blickkontakt hielt, aber ich tat es und ich hatte mich noch nie in meinem Leben so sexy gefühlt. Warum hatte ich jemals bezweifelt, dass ihm das hier gefallen würde?
Sein unerträglich neutraler Gesichtsausdruck verriet mir nichts, aber er konnte den Hunger in seinen Augen nicht verstecken. Oh, er wollte mich. Er stand über mir und sah auf mich hinunter, während ich damit fortfuhr, meine Hand in meinem Slips zu bewegen.
„Zieh die aus.“ Seine Stimme war weich und tief, sein Ton entschieden. Ich wurde nicht gebeten, mir wurde befohlen. Ein perverser Kick fuhr durch mich und ich zitterte.
Seine Augen folgten meinen Händen, als ich mir langsam das Stück schwarze Spitze die Oberschenkel hinab schob. 
Er trat näher und ließ eine behandschuhte Hand meine Wade hinauf gleiten. Ich bekam Gänsehaut und stöhnte mein Gefallen hinaus. 
Er griff nach meinem Slip und zerrte ihn den Rest des Weges herunter. Ich zog meine Füße heraus und sah ihm zu, wie er das Stück Spitze an seine Nase hob.
„Oh Gott.“ Der Ausruf entfuhr mir mit einem zerissenen Atmen und ich presste meine Schenkel gegen das Pochen meiner Muschi aneinander.
Ich wollte ihn so sehr, dass ich erschauerte aber ich hatte fast Angst davor, was passieren würde, wenn wir uns gegenseitig berühren würden. 
Die Sehnsucht, das verzweifelte, klauenartige sexuelle Bedürfnis das bei jeder erotischen Begegnung in den letzten sechs Jahren gefehlt hatte, brach über mich herein, verwandelte mein Blut in flüssiges Verlangen, das durch jede pochende Zelle meines ganzen Körpers lief.
„Hör nicht auf.“ sagte er und zog seine Handschuhe aus, zog an einer Fingerspitze nach der anderen. Ich spreizte meine Beine etwas und er ordnete an: „Weiter.“
Ich hörte meinen Puls in meinen Ohren, als ich die Beine weiter auseinander schob. Neil zog seinen Mantel aus und ließ ihn auf die Ottomane fallen, auf die Handschuhe die er dort bereits hingelegt hatte. 
Er stellte sich zwischen meine gespreizten Beine und sah herunter, mit seinen Händen in den Taschen. Er war hart, sein Schwanz eine sichtbare Erhöhung hinter dem Reissverschluss unter der offenstehenden Jacke.
Ich streichelte mich selbst, ließ meine Finger weiter wandern, um sie kurz hineingleiten zu lassen, bevor sie - mit dem Beweis meines Verlangens bedeckt - wieder nach oben streichelten.
Die seidige Feuchtigkeit verteilte ich über meine Klitoris und in den kurzen, ordentlich geschnittenen Streifen Haares meines Venushügels.
Wortlos beobachtete Neil wie ich meine Klitoris in langsamen Kreisen rieb. 
So für ihn zu sein, meine Beine geöffnet, meine Pussy entblößt und nass, während er komplett bekleidet da stand, erhöhte den Kinkfaktor auf elf und mehr. Nur darüber nachzudenken was ich da tat, trieb meine Erregung höher. Mit ihm hatte ich Dinge getan, die ich niemals mit irgend jemand sonst getan hatte und das gab mir ein seltsames Gefühl der Sicherheit. 
Meine Schenkel spannten sich an und ich stemmte meine schwarzen Pumps fest gegen den Teppichboden. Mein Orgasmus baute sich in mir auf, bereit zu explodieren und mich von innen nach außen aufzurollen.
Ein kurzer Aufschrei der Frustration entfuhr mir und ich hob meine Hüften vom Sofa. 
Ich würde kommen, ich war so kurz davor, ich würde kommen während er mir dabei zusah , ohne mich auch nur einmal berührt zu haben und ich war so verdammt kurz davor...
„Stop.“
Das Wort war verwirrend im Kontext dieses Moments und das war genug um mich so zu schockieren, dass ich wirklich aufhörte. Meine inneren Muskeln verkrampften sich schmerzhaft, versuchten den Orgasmus zu fassen, der so plötzlich verweigert worden war. 
„Was?“ keuchte ich, nach dem Saum meines Kleides greifend um mich davon abzuhalten, mir Erleichterung zu verschaffen.
„Komm her.“ Er hielt mir seine Hand hin und gedankenlos reichte ich ihm die Hand, die sich gerade zwischen meinen Beinen beschäftigt hatte. Er zog mich auf die Beine und drückte meinen schwankenden Körper gegen seinen, mit einer Hand an meinem unteren Rücken.
Ihm so nah zu sein machte mich benommen, sein leicht duftendes Cologne erfüllte meine Sinne und ich spürte seine Körperwärme auch durch seine Kleidung hindurch auf meiner Haut.
Mit seiner anderen Hand hob er meine immer noch feuchten Finger an seinem Mund und saugte sie zwischen seine Lippen. 
Ich schnappte nach Luft als seine Zunge meine Finger berührte als er mich kostete. Er ließ meine Finger mit einem kleinen, seltsam ernsten Lächeln aus seinem Mund gleiten.
Mich auf die Zehenspitzen erhebend, schob ich meine Hand an seinem Hals hinauf in sein Haar, um seinen Mund zu meinem herab zu ziehen.
Sein Raunen wurde durch unseren Kuss gedämpft, aber der hungrige Klang drang mir bis auf die Knochen, vibrierte an meinen Nervenenden entlang.
Er wiegte sich mit mir zum leisen, eindringlichen Beat der Musik. Meine Oberschenkel klebten von den Säften die daran hinab gelaufen waren aneinander. Mein Körper verzehrte sich nach seiner Berührung, nach seinem Schwanz, nach Erfüllung.
Unsere Zungen tanzten miteinander, während eine seiner Hände an meinem Arm hinab glitt um unsere Finger ineinander zu verschlingen.
Er unterbrach unseren Kuss und verteilte Küsse an meinem Kiefer entlang zu meinem Ohr.
Seine Zunge zeichnete den Rand meines Ohrläppchens nach und ich zitterte in seinen Armen.
„Ich habe die letzten sechs Jahre über diesen Tag fantasiert.“ flüsterte er, mit einem Hauch des Verlangen in seiner Stimme.
Ich schluchzte fast vor Erleichterung als ich diese Worte hörte. Es war also nicht nur mir so gegangen. Da war etwas wunderbares zwischen uns gewesen und es war offensichtlich noch immer da. Es war nicht verrückt gewesen nach dieser Leidenschaft zu suchen. Sie existierte.
Er hielt mich fest, mit seinen Armen um mich geschlungen hielt er mich auf den Füßen, während er an meiner Ohrmuschel knabberte.
Das stechende, übersensible Gefühl brachte mich zum keuchen. Ich lehnte schwer gegen ihn, meine Atmung wurde schneller und meine Muskeln spannten sich an, als er immer wieder über den selben erogenen Punkt leckte.
Es war wie gekitzelt zu werden, nur das diese Gefühl direkt in meinen Schritt schoss und er hörte auch nicht auf, als ich mich gegen seinen Mund sträubte. Ich drückte meine Oberschenkel gegeneinander, meine Zehen krümmten sich in meinen Schuhen und ich bemerkte erst, was da passierte, als meine Möse mit einem Schwall von Feuchtigkeit krampfte und dankbare Erleichterung sich in meine Muskeln ergoss.
Es war nicht der umwerfendste, intensivste Orgasmus den ich je gehabt hatte, aber es linderte mein schmerzhaftes sexuelles Bedürfnis und das hatte er geschafft, in dem er nur mein Ohr küsste und leckte.
„Oh“ brachte ich zitternd atmend hervor und begegnete dem dunklen Vergnügen in seinen Augen. „Ich denke, ich bin in großen Schwierigkeiten.“
„Ja, so scheint es.“ Er grinste, jungenhaft und selbstgratulierend, und ließ mich los, um zur Bar zu gehen, während ich hilflos versuchte auf wackeligen Beinen zu stehen. 
„Du hattest schon Champagner?“
Champagner? Ich hatte gerade einen verdammten Orgasmus in seinen Armen, erzeugt durch sein Saugen an meinem Ohr. Nicht dadurch das er mich gefickt hatte oder es mir mit dem Finger oder oral besorgt hatte, sondern durch zahmes Highschool- Geknutsche. Und jetzt fragte er mich nach Champagner? Ich konnte kaum aufrecht stehen.
„Ja, hatte ich.“ Ich strich meinen Rock glatt, fühlte mich plötzlich verlegen. 
Er schenkte sich etwas ein und kam unerträglich langsam auf mich zu. „Ich finde kein anderes Glas. Hast du etwas dagegen, wenn wir uns dieses teilen?“
Das andere Glas war oben auf der Marmorablage am Waschbecken im Badezimmer, aber man hätte mir in diesem Moment Millionen anbieten können, um dieses Zimmer zu verlassen und ich hätte es nicht getan. Nicht wenn Neil mir so nahe war, seine Gefühle so sehr unter Kontrolle hatte, während ich vor Verlangen schauderte.
„Das ist ein sehr schönes Kleid.“ Sein Blick mit unverhohlener Anerkennung über meinen Körper. Er nahm einen Schluck aus dem Glas und reichte es mir. „Jetzt dreh dich um, damit ich dich da raus holen kann.“
Ich drehte mich langsam um, meine Fußgelenke noch immer schwach und wackelig von meinem Höhepunkt. Neil trat so nah hinter mich, dass seine Hosenbeine die hintere Seite meiner nackten Beine streiften.
Er fand den Reißverschluss zwischen meinen Schulterblättern und öffnete ihn problemlos.
Die Musik war zu Ende und ließ uns mit dem Geräusch der metallenen Zähne zurück, um die Stille zu unterstreichen.
Seine Handfläche folgte dem Pfad, den der Stoff nahm, die Berührung entflammte eine brennende Spur auf meiner Haut. 
Das Kleid fiel zu Boden und ich erschauderte.
Ich trug immer noch meinen schwarzen Spitzen BH und meine schwarzen Highheels. Als ich nach hinten zum Verschluss griff, wischte Neil meine Hand beiseite.
„Behalt ihn noch an. Die Schuhe auch.“ Das Rascheln von Seide sagte mir, das er sein Jackett ausgezogen hatte. Als ich mich umdrehte, knöpfte er sein Hemd auf. 
„Sollen wir nach oben gehen?“ fragte ich, hob eine Augenbraue und nahm einen Schluck aus dem Glas in meiner Hand.
Er zog das Hemd aus und warf es achtlos zu Boden. Das erschütterte mich etwas, denn ich wusste, dass es wahrscheinlich mehr gekostet hatte als mein Anteil an der Monatsmiete.
Aber Neil stand vor mir mit freiem Oberkörper und das hatte Vorrang vor allem anderen. Er war körperlich fit und nicht nur fit für einen fast 50 jährigen Mann. 
Braunes Haar mit einem Hauch Silber bedeckte leicht seine gutgebaute Brust und verengte sich zu einer schmalen Linie auf seinem flachen Bauch.
Er presste mich an sich und der Schock seiner nackten haut auf meiner machte es mir unmöglich selbstständig zu stehen. 
Er küsste mich hart, seine Finger in meinen Haaren und als wir beide atemlos waren, hob er seinen Kopf, um meine Frage zu beantworten. „Nicht jetzt. Ich dachte mir, ich lege dich zuerst auf dieses Sofa und vergrabe mein Gesicht in deiner Fotze. Ausser du hast etwas dagegen...“
Mir klappte der Kiefer herunter. „Ich erinnere mich, dass du direkt bist. Aber ich hatte vergessen, wie direkt.“
Er zwinkerte mir zu und nahm mir den Champagner aus der Hand. Nach einem langen Schluck stellte er das Glas auf den kleinen Tischen neben der Couch. „Ich habe keine Beschwerde gehört. Und ich habe mich schon den ganze Tag hierauf gefreut.“
Die pure, geschmolzene Hitze die mich erfüllte hatte nichts mit dem Alkohol zu tun. 
Ich nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit mir zum Sofa, wo ich mich setzte und zurücklehnte, wie ich bei seiner Ankunft gesessen hatte.
Er ließ sich zwischen meinen gespreizten Beinen auf die Knie fallen und legte seine Wange auf meinen Bauch. Sein abendlicher Bartschatten kratzte auf meiner Haut. Ich stellte mir vor, wie er sich an der Innenseite meines Oberschenkels anfühlen würde, an meinen Schamlippen und ich stöhnte, hob meine Hüften an und hoffte, dass er seine Worte bald in die Tat umsetzen würde. 
Er brauchte kein Drängen von mir.
Nacheinander legte er meine Beine über seine Schultern und beugte seinen Kopf. Seine Zunge öffnete mich und ich wand mich mit einem erstickten Ausruf, vergrub meine Hände in seinen Haaren.
Er packte meine Hüften und drückte sie entschieden gegen die Couch. Ich ließ mich zurückfallen, mich von ihm niederhalten, seine großen Hände pressten mich hinunter, während er saugte und knabberte. Als seine Zunge in mich glitt, schluchzte ich laut auf.
„Herrgott, dein Geschmack,“ murmelte er gegen meinen Oberschenkel. „Ich könnte die ganze Nacht hier unten verbringen.“
Er saugte meine Klitoris zwischen seine Lippen, die Stoppeln auf seinen Wangen kratzten an meinem glitschigen, offenen Fleisch und mein ganzer Körper zog sich zusammen. 
Die Stiletto Absätze meiner Pumps gruben sich in seinen Rücken, aber da es ihm nichts auszumachen schien, war es auch mir egal.
Ich hob mich seinem Mund entgegen und er schob eine Hand unter meinen Arsch, um mich hochzuhalten. 
Er presste zwei Finger seiner anderen Hand gegen meine Spalte, während er an mir saugte und durch eine kleine Neigung meiner Hüfte waren sie in mir. Er schob sie tiefer in mich hinein und krümmte sie, presste sie dabei hart gegen meinen G- Punkt.
Ich fühlte, wie sich mein Puls unter seiner Zunge zentrierte, fühlte seine Zähne meine Klitoris necken und weiß brennende Lust packte jede Faser meines Körpers.

Ich schrie: „Ich komme!“ und betete inbrünstig, dass ich ihm nicht das Genick brechen würde, als meine Knie sich um seinen Kopf klammerten. Er bewegte seine Finger rein und raus, rieb über diesen delikaten Punkt und all die straffe, angespannte Empfindung die sich in mir aufgebaut hatte, zersprang.
Meine Beine zuckten. Einer meiner Schuhe flog vom Fuß. Meine Lungen leerten sich mit einem schrillen Wimmern. 
Wenn es einen Preis für den größten Orgasmus gegeben hätte, hätte ich ihn gewonnen und dann abgelehnt, denn der Orgasmus selbst war schon Belohnung genug.
Langsam kam ich von dem Hoch zurück, jeder meiner Nerven mit intensiver Klarheit im Einklang mit meiner Umgebung.
Die üppige Couch unter mir, Neils Haare in meinen Händen und die Hitze meines triefend nassen Zentrums an seinem Mund.
Er hob seinen Kopf gerade als die Berührung zuviel für mich wurde. Seine Finger verblieben in mir. Pulsierend und flatternd hätte ich vollkommen befriedigt sein sollen, hundemüde, und ich wusste, das würde ich am Ende auch sein.
Aber nicht, bevor er mich gefickt hatte.
Auch als seine streichelnden Finger mich vom Abgrund zurückbrachten, von dem ich gefallen war, wusste ich, dass mein Hunger erst gestillt werden würde, wenn er in mir war.
„Bitte,“ bettelte ich ihn an, versuchte ihn an meinem Körper nach oben zu ziehen. Ich brauchte es, dass er mich fickte, brauchte es so sehr, dass es wehtat. Wollte, dass er mich hart genug fickte, um mich vollkommen auszulaugen. Ich wollte einen Muskelkater, der tagelang dauerte.
Wir hatten lange genug gewartet. Wir hatten sechs Jahre gewartet und das war lange genug.
Er ließ seine Finger aus mir gleiten und bedeckte meinen Körper mit seinem. Ich schlang meine Beine um seine Taille, es war mir egal, dass meine nasse Pussy gegen seine sehr teure Hose gepflastert war.
Er musste mich vögeln oder ich würde sterben, da war ich mir absolut sicher. Über die Rechnung für die Reinigung konnten wir uns später Sorgen machen.
Er küsste mich und ich konnte mich selbst auf seinen Lippen schmecken.
Er hob den Kopf. „Wir müssen nach oben gehen.“ Er strich meine Hände von seiner silbernen Gürtelschnalle, lachte dabei. „Wir müssen ins Schlafzimmer. Dort sind die Kondome.“
Ich ließ mir von ihm auf die Beine helfen und hielt mich an seiner Schulter fest, während ich den zweiten Schuh auszog, bevor wir zur Treppe gingen.
Auf dem halben Weg nach oben, hielt er an und vergrub sein Gesicht an meinem Hals, um an meiner Kehle zu knabbern.
Ich wand meine Arme um ihn und seine Hand glitt zu dem Verschluss meines BHs, öffnete ihn. Wir ließen den BH auf der Treppe liegen, ebenso wie seine Schuhe. Irgendwie schafften wir es ins Schlafzimmer und ich lag nackt auf der dicken weißen Überdecke, während er seinen Gürtel öffnete und Hosen und Boxer Shorts auszog.
Zum ersten Mal in dieser Nacht schwankte meine Entschlossenheit. Ich erinnerte mich, dass Neil groß gebaut war. Er war auf jeden Fall der bestausgestattetste Mann, mit dem ich je zusammen gewesen war.
Aber in den vergangenen Jahren hatte ich irgendwie die Perspektive verloren, wie groß er tatsächlich war. Zu sagen, er war einschüchternd, wäre eine Untertreibung gewesen. Professionelle Porno Darsteller waren weniger gut bestückt.
Er verstand meine Reaktion richtig, sein Gesichtsausdruck wurde plötzlich grimmig.
„Ich verstehe es, falls du nicht -“
„Nein, nein. Ich möchte immer noch.“ Ich fühlte mich wie ein Arschloch. Er hatte diese Reaktion wohl schon öfter erlebt. Zur Hölle, er hatte diese Reaktion schon mehr als einmal von mir gekriegt, denn damals war ich fast aus dem Hotelzimmer geflüchtet. Aber ich hatte damals darauf vertraut, dass er sanft sein würde. Ich wusste nicht, wovor ich mich jetzt fürchtete. Ich wusste, ich hatte nichts zu befürchten. 
Ich schüttelte beschämt den Kopf. „Entschuldige bitte. Ich kann nicht glauben, dass ich ein solch wesentliches Detail vergessen hatte.“
Er lachte, seine Erleichterung offensichtlich. „Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass du deine Meinung geändert hättest.“
„Auf keinen Fall.“ Ich umfasste meine geschwollenes, glitschiges Geschlecht und stieß zwei Finger hinein. Seine Lippen öffneten sich, als er mich beobachtete und ich sah sein scharfes Einatmen an dem Anschwellen seines Brustkorbs.
„Bitte.“ Ich raunte, zog meine Finger langsam heraus und stieß sie wieder hinein. Mit der anderen Hand zog ich an meinem Nippel, wand mich auf dem Bett. „Bitte fick mich.“
Er nahm ein Kondom aus der Schublade des Nachttischs und zog es sich über, dann war er auf mir, bedeckte mich, pinnte mich aufs Bett.
Der breite Kopf seines Schwanzes drückte gegen mich und ich hielt den Atem an. Mein Körper öffnete sich zögernd, mein Fleisch noch angeschwollen von dem Vergnügen das er mir bereits bereitet hatte.
Seine Eichel glitt schneller in mich, als ich erwartet hätte und ich war überrascht von der brennenden Ausdehnung.
Ich brachte mich selbst dazu zu entspannen als er in mich sank. Das machte es leichter. Ich hielt mich an seiner Schulter fest, während mein Körper sich für ihn öffnete, ihn aufnahm.
Er stützte sich mit einer Hand auf dem Bett ab und keuchte: „Du bist so eng. Tue ich dir weh?“
„Nein, es ist nur... schon sehr lange her.“ Ich hob mich ihm entgegen, nahm ihn tiefer in mich. 
Er stöhnte und zog seinen Schwanz fast vollständig heraus, bevor er langsam wieder eindrang.
Mein vorheriger Unglauben verschwand. Ich war nicht mehr schockiert, dass das hier passierte, nach solch einer langen Zeit. 
Ich war vollkommen in dem Moment verloren, verzweifelt versuchte ich jede Sekunde in meine Erinnerung aufzunehmen. Jedoch wusste ich, egal wie sehr ich es versuchte, ich würde mich nie genau daran erinnern.
Als er sich wieder zurückzog, umklammerte ich ihn mit meiner Pussy und meinen Beinen, versuchte ihn zurück zu holen. 
Ich passte mich jeder seiner Bewegungen an, rollte mit meinen Hüften, nahm mit jedem Stoß mehr von ihm auf.
Alles andere verlor seine Bedeutung. Unsere seltsame Beziehung, unser Alter, was bei der Arbeit passieren würde... nichts davon war wichtig und für einige verschwitzte, glückselige Minuten waren wir nichts ausser zwei Menschen, die einem Ur- Trieb folgten.
Meine Finger gruben sich in seinen Rücken, meine Knie umklammerten seine Taille, während er in mich stieß.
Er nahm meine Hand und drückte sie zwischen unsere Körper und murmelte nah an meinem Ohr: „Fass dich an.“
Ich raunte als meine Finger an seine obszöne Dicke, die mich spreizte, stießen. Blindwütig rieb ich meine Klitoris, wölbte mich und keuchte, als ich einem erneuten Höhepunkt entgegen raste.
Meine bereits wunden Muskeln protestierten als sich mein Körper noch einmal anspannte und ich murmelte unsinnige Bitten an seinem Hals, als er seine Stöße beschleunigte. 
Als ich kam, sah ich weiße Explosionen hinter meinen Augenlidern.
Neil kam kurz nach mir, stieß fest zu, fast zu fest. Meine gierige Muschi krampfte noch immer um seinen Schwanz herum, als er aufstöhnte und anhielt. Das tiefe Pulsieren seines Schwanzes schickte ein verspätetes Schaudern durch mich und ich wimmerte, klammerte mich an ihn.
„Bist du in Ordnung?“ fragte er atemlos. Das immer noch andauernde Pochen löste Mini Feuerwerke in mir aus.
„Mh hm.“ war das intelligenteste, was ich an Erwiderung hin bekam.
Er zog sich aus mir zurück und stand auf, um ins Badezimmer zu gehen. 
Ich betastete vorsichtig mein aufgeschwollenes Fleisch. Oh, ich würde morgen definitiv dafür büßen müssen. Bei dem Gedanken musste ich grinsen.
„Ich denke, das war eine wirklich gute Idee.“ rief ich ihm zu und stützte mich auf meine Ellbogen. „Das letzte Mal, das ich mich so gut gefühlt habe, ist ewig her.“
Als er zurück kam, trug er eine schwarze Flanellschlafhose. Er blieb neben dem Bett stehen und lächelte auf mich herab. „Hast du schon zu Abend gegessen?“
„Nein,“ gab ich zu. „Ich werde mir auf dem Heimweg etwas holen.“
„Versuch nicht, cool zu sein.“ schalt er. „Ich will dich nicht rauswerfen. Ich dachte, wir bestellen etwas beim Zimmerservice und schauen mal, wohin der Abend führt.“
„Oha,“ lachte ich, setzte mich auf und schwang die Beine über den Bettrand. „Du willst noch mal dasselbe tun?“
„Nicht genau dasselbe. Mehr und ähnliches. Es waren sechs Jahre, Sophie. Du kannst doch nicht denken, dass ich mein Bedürfnis nach dir schon gestillt habe, nach gerade mal einer Stunde.“
Der rohe Hunger in seiner Stimme löschte die spielerische Stimmung zwischen uns aus. Er sah weg, kniff seinen Nasenrücken zwischen Daumen und Zeigefinger.
„Entschuldige bitte.“ sagte er schnell. „Das war ein bisschen heftig. Wenn du noch irgendwo hin musst -“
Ich stand auf und sah an mir herab. „Also, mein einziges Problem ist, dass ich nicht unbedingt für ein Abendessen gekleidet bin.“
Augenblicklich war die Verspieltheit wieder da und er drückte meinen Hintern, als er an mir vorbei zur Kommode ging.
Er durchwühlte eine Schublade und warf mir dann ein weiches graues T- Shirt zu. „Das bedeckt alles, was ich dir in meiner Gegenwart zu bedecken erlaube, junge Dame.“
Ich schnaubte und zog mir das Shirt über. Es hing gerade bis unter meine Pobacken und hatte einen verwaschenen weißen Umriss von Led Zeppelins Icarus Logos auf der Vorderseite.
Ich drehte mich darin, als ob es ein Abendkleid wäre und er bewunderte mich für einige Sekunden darin, bevor er in Richtung der Treppe ging. „Ich lasse dir einen Moment. Komm runter, wenn du soweit bist.“

Wir bestellten abscheulich überteuerte Zimmerservice Burger, für die Neil es absolut verweigerte, Geld von mir anzunehmen.
„Mir ist klar, dass wir nicht daten, aber ich denke, wir können soweit gehen, uns an diesem Punkt Freunde zu nennen. Und es ist nichts dabei, wenn ein Freund dem anderen mal eine Mahlzeit spendiert.“
„Solange ich diesen Gefallen auch mal zurückzahlen darf,“ warnte ich. Ich mochte es nicht, jemandem verpflichtet zu sein, besonders nicht einem Mann mit Geld und Macht. Und ich wollte auch nicht, dass er dachte, dass es das war, was mich an ihm interessierte.
„Nur denk daran, ich bin in dieser Sache für den heissen Sex, nicht für warme Mahlzeiten.“
Wir öffneten die Blenden an dem riesigen Fenster und saßen auf der langen Couch, das Zimmerservice Tablett stand zwischen uns. 
Während wir aßen, unterhielten wir uns und beobachteten die Lichter der Wolkenkratzer und der Straßen draussen.
Es war Vollmond und die Nacht was fast Taghell, wenn auch in einer seltsamen, blau fluoreszierenden Art. Von hier drinnen, im weichen warmen Licht des Zimmers, fühlte es sich an, als ob man auf eine fremdartige Welt blickte.
„Kann ich dich etwas fragen?“ Ich schlug meine Beine übereinander und zog den Saum des T- Shirts herunter, als ich bemerkte, dass sein Blick auf meinen Schritt fiel. Ich räusperte mich und er sah mit einem schiefen Lächeln nach oben.
„Du kannst mich alles fragen. Es könnte nur passieren, dass ich nicht antworte.“ 
Er tunkte zwei Pommes Frittes in den Ketchup und biss ab, kaute nachdenklich. „Kommt auf deine Frage an.“
„Wohnst du hier?“ Ich zupfte an meinem Shirt und zeigte mit meinem Daumen in Richtung der oberen Etage.
Er nahm einen Schluck aus einer Wasserflasche, bevor er antwortete. „Nur für den Moment. Nachdem unsere Scheidung abgeschlossen war, hatte Elizabeth 60 Tage, um aus unserer Wohnung auszuziehen. Die meiste Zeit davon verbrachte ich in London, aber ich kam zurück, bevor die Frist abgelaufen war. In zehn Tage nimmt sie das Haus in L.A. in Besitz und mein Leben kann zur Normalität zurückkehren.“
Ich fand es ziemlich traurig, dass ,normal‘ für ihn bedeutete, alleine zu sein... obwohl er zwei Jahre lang verheiratet gewesen war. Aber da ich nicht alle Einzelheiten kannte, stand es mir nicht zu, zu urteilen.
„Willst du wissen, was passiert ist?“ fragte er, mit einer Pommes gestikulierend. „Es war nichts tragisches. Ich wäre nicht beleidigt, wenn du fragen würdest.“
„Ich wollte nicht herumstochern, falls du das denkst.“ stellte ich klar. „Aber sicher, wenn es nichts tragisches ist, was ist passiert?“
Er zuckte mit den Achseln. „Wir hatten uns unsere Erwartungen nicht gegenseitig mitgeteilt, bevor wir heirateten. Sie interpretierte mein ,ich will keine weiteren Kinder‘ als ,ich will im Moment keine weiteren Kinder‘. Und es dauerte zwei Jahre, bis wir feststellten, dass die Dinge sich nicht zum Guten wenden würden.“
„Du lieber Himmel.“ Ich war nicht qualifiziert, mehr dazu zu sagen.
„Ich kann es sicher nicht empfehlen. Falls du jemals in einer ähnlichen Situation bist, es ist definitiv die falsche Taktik einfach weiter zu machen, als ob nichts wäre.“
„Danke für den Tip.“ schnaubte ich. Ich fühlte mich seltsam besitzergreifend, obwohl ich kein Recht dazu hatte. Ich wollte nicht über seine Ex- Frau reden. Ich mochte die Vorstellung nicht, von ihm mit einer anderen Frau. Und ganz sicher mochte ich nicht, dass ich diese Gefühle hatte.
Ich wischte mir mit meiner Serviette den Mund ab und deutete auf das Fenster, um das Spiel fortzusetzen, dass wir gespielt hatten, während wir auf das Essen warteten.
Ich zog einen unsichtbaren Kreis um das Fenster eines benachbarten Gebäudes. „Und was ist mit den Leuten in dieser Wohnung?“
Neil nahm bereitwillig die Themenänderung an. „Das sind unheimlich Perverse.“
„Wirklich?“ kicherte ich und neigte meinen Kopf zur Seite.
„Die Sachen, die die da drüben treiben... wirklich beunruhigend.“
„Was wäre, wenn ich etwas beunruhigendes tun wollte?“ Ein kleiner Kitzel durchströmte mich. Ich wusste nicht, wie man etwas wirklich verstörendes tat, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er es wusste.
Ein langsames Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Verzeih mir, falls du dein Repertoire in den letzten sechs Jahren erweitert hast, aber als wir damals miteinander geschlafen haben, war Versohlen schon etwas Beunruhigendes für dich.“
„Ich war damals erst achtzehn.“ erinnerte ich ihn und empfand eine Sekunde selbstsüchtiges Vergnügen über den Hauch der Scham, der über sein Gesicht lief. 
„Aber nein, ich habe nicht wie verrückt mit Ketten und Peitschen experimentiert.“
„Ist das etwas, was du dir vorstellen könntest?“ Er stellte die Frage so beiläufig, dass es mich für einen Moment umwarf. Er schien sich unbehaglicher dabei zu fühlen, mich nach einem gemeinsamen Abendessen zu fragen, als danach zu fragen, ob ich gefesselt werden wollte.
Ich räusperte mich. „Also... Ich versuche alles mindestens einmal. Obwohl Peitschen etwas Überzeugungsarbeit bedürfen.“
„Dann heben wir uns das für unser nächstes Treffen auf.“ Er lachte und mein Herz setzte einen Schlag aus.
„Wie machst du das?“ Ich schüttelte den Kopf und lächelte in mich hinein, während ich auf meinen fast leeren Teller hinab sah. „Es ist unfair, dass du cool sein darfst und reich und eine Unternehmen besitzt.“
„Und ich habe einen großen Schwanz.“ erinnerte er mich und ich warf eine Pommes nach ihm. „Ich vermute, was du als ,cool‘ empfindest, ist die Tatsache, dass ich die emotionale Reife eines Kleinkindes, kombiniert mit der Libido eines Siebzehnjährigen besitze und absolut niemand in meinem Leben ,Nein‘ zu mir sagt.“
„Das ist eine sehr spezifische und erkenntnisreiche Antwort.“ grübelte ich und warf meine Serviette auf meinen Teller.
„Ich habe genug gehört. Manchmal wurde es mir in Wut entgegen geschrieen. Es ist keine so anziehende Existenz, wie es scheinen mag.“ Er nahm einen weiteren Schluck Wasser, dann nahm er das Tablett von der Couch und stellte es auf dem Boden zu unseren Füßen ab. 
„Ich weiß nicht, ich sehe zumindest einen Vorteil daran.“ Ich erhob mich auf die Knie und rutschte zu ihm rüber. „Du hast diese verrückte junge Frau, die dich für Sex benutzt. Das muss zumindest als eine gute Sache angesehen werden.“
„Das ist eine sehr gute Sache.“ murmelte er an meiner Kehle und zog mich auf seinen Schoß. Seine Hände fielen zu meinen Hüften und schoben das Shirt hoch.
Ich warf einen Blick zum Fenster. „Wird uns denn keiner sehen?“
Er hob seinen Kopf, starrte auf die Stadt jenseits des Glases. „Du hast recht. Dann sollten wir es wohl ihrer Zeit wert machen, denke ich.“
Meine geistreiche Antwort verlor sich im Ausziehen meines T- Shirts und dann waren Neils Hände und Mund an meinen Brüsten und es interessierte mich kein bisschen mehr, ob die ganze Welt zusah.

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